Ikea holt TaskRabbit nach Deutschland

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Ikea-Tochter TaskRabbit startet in Deutschland

Diesen November nimmt die App TaskRabbit in Deutschland ihren Dienst auf. Dahinter steckt ein US-amerikanisches Start-up, welches als Dienstleistungs-Plattform auf lokaler Ebene Arbeitsangebote vermittelt. Ikea hat TaskRabbit bereits in 2017 übernommen und will den Dienst auf lange Sicht auch in seinen Online Shop integrieren. Darüber könnten sich die Kunden ihre gekauften Waren nach Hause liefern und aufbauen lassen. In Deutschland startet TaskRabbit in Berlin und Umgebung sowie in der Rhein-Ruhr-Region und wird im kommenden Jahr auf Hamburg, München, Stuttgart und Frankfurt ausgeweitet.

TaskRabbit übernimmt Tätigkeiten wie Aufbau von Möbeln

Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Service? Und wie funktioniert’s? Kunden laden die App herunter, wählen Zeit und Tag aus und beschreiben, was es zu erledigen gibt. Dann wird eine Liste von “Taskern” angezeigt, die zu ihren selbst festgelegten Stundensätzen zur Verfügung stehen. Auch die Bezahlung wird über die App abgewickelt – TaskRabbit funktioniert komplett bargeldlos. Der Dienst hat sich neben dem Transport und Aufbau von Möbeln auch auf einfache Tätigkeiten im Haushalt spezialisiert:

Service wird bereits kritisch beäugt

Doch wer steckt eigentlich hinter dem Service-Team? Die Tasker sind häufig Studenten oder Pensionäre und arbeiten auf selbstständiger Basis. Auch wichtig zu wissen: Sie legen ihren Stundenlohn selber fest. So etwas wirft natürlich immer Kritiker auf den Plan. Bereits vor dem Start des Dienstes wird befürchtet, dass vermehrt Schwarzarbeit gefördert werde und die Portale langfristig Arbeitsplätze kosten könnten, weil die Arbeiten sonst von qualifizierten Fachfirmen erledigt würden.

Ikea testet auch MyHammer

Wir berichteten bereits in unserem Read-up vom 19. September über Ikeas Übernahme von TaskRabbit, wobei es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht in Deutschland angeboten wurde. Ikea scheint zurzeit wirklich nicht untätig zu sein. Ein weiteres Projekt des schwedischen Möbelriesen: In zwei ausgewählten Wiener Filialen wird MyHammer als Montage-Service getestet. Der Kunde hat hierbei die Möglichkeit, über einen QR-Code eine Anfrage für den Aufbau des gekauften Möbelstücks einzustellen. Die Plattform MyHammer verwaltet ein jährliches Auftragsvolumen von nahezu 1 Mrd. Euro.

Möbelmiete in der Schweiz ist auch neu

Und was macht Ikea noch? Erst kürzlich hatte Ikea in der Schweiz angefangen, Möbel nicht nur zu verkaufen, sondern auch zu vermieten. Wir haben ebenfalls in unserem Read-up vom 23. September über die Möbelmiete berichtet und dabei auch Alternativen zu Ikea aufgezeigt. Hierunter unter anderem das Start-up Lyght Living aus Berlin. Gründerin Nadine Deuring ist mittlerweile fester Bestandteil unseres DA Partner-Netzwerks. 

Hat Ikea “das Internet verschlafen”?

So will sich Ikea vielleicht gegen kritische Stimmen behaupten, die dem Möbelriesen ein Verschlafen des Internets unterstellen. Der Onlineumsatz bei Ikea liegt bei gerade mal fünf Prozent. Ein Vergleich mit Konkurrent Amazon zeigt’s: Laut Statista erzielte Amazon mit dem Möbelverkauf 2018 geschätzt rund 344 Millionen Euro Umsatz, Ikea hingegen nur 273 Millionen Euro. Auch Otto ist nicht zu unterschätzen (siehe Blogbeitrag): Das Hamburger Unternehmen dominiert den Markt, der Marktanteil liegt bei rund 50 Prozent. Hinzu kommen noch Player wie Wayfair oder Westwing, über welche wir bereits hinreichend berichtet haben. So kommt es Ikea vielleicht nur gelegen, mit TaskRabbit ein neues Konzept nach Deutschland zu holen, welches in den USA bereits von Erfolg geprägt war. Wir werden sehen, wie sich der Service hier durchsetzen kann und halten Euch wie immer auf dem Laufenden.
Euer
DA-Team
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Annika Bieber
verfasst von: Annika