Home24 erreicht erstes profitables Quartal – geht es nun bergauf?

profitables home24

Profitables Home24 erreicht endlich Gewinnschwelle

Ein profitables Home24: Das Online-Möbelunternehmen Home24 hat im Abschlussquartal 2019 seine Verluststrecke überwunden und erreichte somit endlich seine angekündigte Gewinnschwelle und das erste profitable Quartal. Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 2,5 Millionen Euro. Der währungsbereinigte Umsatz legte im Berichtszeitraum um 21 Prozent auf 109 Millionen Euro zu. Für das laufende Jahr rechnet es mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn soll in der Spanne von plus bis minus zwei Prozent liegen. Wie kam es nun also zu dieser erfreulichen Entwicklung?

Die Anleger sind begeistert …

Profitables Home24: Bei den Anlegern kam die Nachricht der erstmals operativ schwarzen Zahlen (mit einem Plus von zeitweise rund elf Prozent) sehr gut an. Gerade Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer sollte sich freuen, da Rocket gut elf Prozent an Home24 hält. Im Gesamtjahr stiegen die Erlöse von Home24 um ein Fünftel auf 372 Millionen Euro. Mit 6,19 Euro notiert der Kurs immer noch weit unter den Niveau zum Börsengang im Sommer 2019. Damals kamen die Aktien zu 23 Euro an die Börse.

… denn Home24 hat turbulente Zeiten hinter sich

Home24 durchlief nach seinem Börsengang im Jahr 2018 eine turbulente Zeit durch hohe Investitionen in neue Lagerstandorte, Software und erhöhte Marketingausgaben, die auf das Wachstum drückten. Für die Aktie ging es vor allem abwärts. Zuletzt hat die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet ihren Anteil am Möbelversender auf noch knapp elf Prozent reduziert.

Home24 wollte bis Ende 2019 seine prognostizierte Gewinnschwelle erreichen

Doch wie kam es nun überhaupt zu dieser Entwicklung? In unserem Blogbeitrag vom 12. Dezember stand es noch relativ schlecht um Home24 … Damals hatte der Player noch große Pläne und wollte bis zum Jahresende 2019 seine prognostizierte Gewinnschwelle erreichen und 2020 auf bereinigter Ebitda-Ebene profitabel sein. Die hohen Investitionen hatten Home24 in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 erheblich belastet: 
Damals prognostizierten wir noch eine deutliche Steigerung von Möbelriese Ikea zulasten von Home24, wie die Grafik verdeutlicht.

Home24 setzt 2020 auf neue Kooperationen

Dann kam wohl aber die interne Wende, die Anfang des Jahres bereits mit positiven Nachrichten eingeleitet wurde: Wir berichteten im Januar in unserem Blogbeitrag über die Kooperation von Home24 und der Berliner Online-Leasing-Plattform für Möbel, Lyght Living. Das Start-up Lyght Living, welches auch bei der Pioneers of Lifestyle 2019 vor Ort war, erweiterte damit sein Sortiment um 20 Produkte der Home24-Eigenmarken. Möglicherweise hat diese Kooperation von Home24 und Lyght Living dazu geführt, dass das Unternehmen nun wieder schwarze Zahlen schreibt? Für 2020 rechnet das Unternehmen zumindest mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent. 

Wie sieht die Zukunft von Online-Handel mit Möbeln aus?

Der Home24-Chef Marc Appelhoff sieht den Online-Handel mit Möbeln noch ganz am Anfang. Derzeit mache das Geschäft im Internet in Europa nur einen Anteil von rund sechs Prozent am Gesamtmarkt aus, was sich bald ändern werde. Appelhoff sagt eine schwere Zeit für die klassischen Möbelhändler voraus: “Es wird ein weiteres Möbelhaus-Sterben geben, weil es insgesamt zu viel Verkaufsfläche gibt, und der Kunde nicht mehr raus aus der Stadt fahren will.” Wir sind zumindest gespannt auf die weitere Entwicklung des Möbel-Anbieters. Klar ist für den Chef von Home24 zumindest eines: „Der Markt ist riesig, es gibt aber noch keinen klaren Gewinner wie etwa in anderen Online-Branchen Amazon und Zalando“, so Appelhoff.

Wir halten Euch wie immer hier auf unserem Blog auf dem Laufenden bezüglich aktueller Entwicklungen in der digitalen Home & Living-Branche.

Euer
DA-Team

P.S.: Keine News mehr verpassen? Meldet Euch jetzt für unseren Read-up an!👇🏻

Annika Bieber

verfasst von: Annika Bieber