Home24 und Westwing: Wie sind die aktuellen Entwicklungen im Markt?

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Home24 will bis Jahresende Gewinnschwelle erreichen

Der Online-Möbelhändler Home24 will bis zum Jahresende 2019 seine prognostizierte Gewinnschwelle erreichen und 2020 auf bereinigter Ebitda-Ebene profitabel sein. Investitionen in neue Lagerstandorte, Software und erhöhte Marketingausgaben hatten Home24 in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 erheblich belastet. Home24 ist auf mittlere Sicht eine Enttäuschung für die Anleger: In diesem Jahr steht bisher ein Minus von 50 Prozent zu Buche. Der bereinigte operative Verlust (bereinigtes Ebitda) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 Millionen Euro auf 30,8 Millionen Euro. Home24 und Westwing – wir schauen uns die Entwicklungen bei beiden Playern an.

Rocket Internet hält zurzeit 11 Prozent an Home24

Home24 ist im Jahr 2018 an die Börse gegangen. Seitdem ging es für die Papiere von Home24 vor allem abwärts. Zuletzt hat die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet ihren Anteil am Möbelversender auf noch knapp elf Prozent reduziert. Doch was bedeutet das für den deutschen Home & Living-Markt?

Home24 und Wayfair – was wurde aus möglichen Übernahmeplänen?

Wir berichteten bereits in unserem Blogbeitrag am 22. Oktober über die schwierige finanzielle Lage von Home24 und die Möglichkeit einer Übernahme durch Konkurrent Wayfair:  Die Börsenbewertung des Unternehmens lag im Oktober bei geringen 75 Mio. Dollar. Auch die Cash-Reserven von Home24 sanken im ersten Quartal auf 79 Mio. Euro. Eine mögliche Übernahme durch Wayfair wurde diskutiert – bisher kam es aber nicht dazu. Und wie sieht es bei der Konkurrenz aus?

Westwing – enttäuschende Entwicklungen seit IPO

Auch Online-Möbelhändler Westwing hat seit seinem IPO im Oktober 2018 eine enttäuschende Entwicklung abgeliefert. In unserem Blogbeitrag “Wann nutzt Wayfair die Schieflage bei home24 aus?” skizzierten wir die aktuelle Lage von Westwing: “Das Unternehmen ist an der Börse regelrecht abgestürzt. Zum IPO im Oktober 2018 waren die Aktien 518 Millionen Euro wert. Heute sind es nur noch 65 Millionen Euro (Stand: September 2019).” Wie sieht nun die aktuelle Lage bei Westwing aus?

Bei Westwing hat Rocket wieder zurückgekauft

Nachdem Rocket Internet im Mai nahezu komplett bei Westwing ausgestiegen war, hat es seine Beteiligung seit Ende Oktober recht überraschend wieder auf knapp über 11 Prozent erhöht:

Laut einer aktuellen Stimmrechtsmitteilung hat Rocket den Anteil inzwischen sogar auf rund 25,4 Prozent hochgefahren – und hält damit nun mehr Westwing-Aktien als beim damaligen Börsengang. Hier kann man nun spekulieren, womit diese Entwicklung zusammenhängt … Der Westwing-Aktie beschert der Nachkauf von Rocket Internet ein Plus von rund einem Prozent. Damit setzt sich die seit Anfang Oktober laufende Erholung im Chart zunächst fort:

Quelle: DER AKTIONÄR

Über die enttäuschende Kursentwicklung seit dem Börsengang vor rund einem Jahr kann das allerdings nicht hinwegtäuschen. Seit dem IPO im Oktober 2018 zu 25 Euro hat die Westwing-Aktie bis zu 93 Prozent an Wert verloren und Ende September bei 1,80 Euro ihren bisherigen Tiefststand erreicht. 

Hat Rocket das Kinnevik-Paket von Westwing übernommen?

Der schwedische Großinvestor Kinnevik stieß in der Vorwoche vom plötzlichen Zukauf durch Rocket seinen Westwing-Anteil von 13,5 Prozent komplett ab. Zufall? Laut Exciting Commerce könne man davon ausgehen, dass Rocket Internet das Kinnevik-Paket übernommen hat. Möglich ist es … und hierbei stellt sich auch die Frage, ob Rocket sich die Anteile vom Kinnevik an Home24 schnappt.

Ikea ist das neue Home24 – oder?

Bei Westwing läuft es also wieder besser, was die Situation für Home24 nicht unbedingt leichter macht. In dem Zusammenhang stellt sich nun auch noch eine weitere Frage: Ist der schwedische Möbelriese Ikea etwa das neue Home24? Ikea zieht seinem Konkurrenten Home24 im Online-Geschäft weiter davon und konnte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 33% auf 494 Mio. Euro steigern:

 

Zudem bietet Ikea seinen Kunden mit seinem neuen Aufbau-Service TaskRabbit (wir berichteten erst kürzlich) einen zusätzlichen Mehrwert und konnte sich auch international stärker positionieren im Vergleich zum Vorjahr:

Es bleibt also weiter spannend … Wir halten Euch wie immer hier auf unserem Blog auf dem Laufenden bezüglich aktueller Entwicklungen in der digitalen Home & Living-Branche.

Euer
DA-Team

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Annika Bieber

verfasst von: Annika Bieber