Der deutsche Küchenmarkt: Großes Potential für individuelle Konzepte?

küchenmarkt

Der deutsche Küchenmarkt & imm cologne 2020

Nachdem wir uns in dem vergangenen Blogbeitrag mit der deutschen Büromöbelbranche beschäftigt haben, wollen wir heute einen kleinen Blick auf den deutschen Küchenmarkt werfen. Wie ist die aktuelle Lage? Wer mischt federführend mit? Und was für eine Rolle spielte das Thema Küche auf der imm cologne 2020?

Der deutsche Küchenmarkt – es tut sich was!

Fest steht: Seit Jahren steigen die Durchschnittspreise für Einbauküchen, was uns zeigt, dass dem Verbraucher seine Küche wieder mehr wert ist. Die Individualisierung auf der Nutzerseite fällt hier auch immer stärker ins Gewicht. Mit dem Bedürfnis einer individualisierten Küche entsteht der Wunsch, die Küche als Werkstatt wie als Wohnraum gemeinsam mit Inneneinrichtern und Handwerkern eigenständig und unverwechselbar zu gestalten … und dafür auch mehr Geld auszugeben.

Deutsche Küchenmöbelindustrie ist stark

Weltweit ist China größter Möbelexporteur und Deutschland folgt auf Platz 2. Was die einzelnen Segmente betrifft, so konnte die Küchenindustrie erneut zulegen. Auf sie entfällt fast 30 Prozent des gesamten Branchenumsatzes. Die Küchenhersteller legten bis Ende Oktober beim Inland-Umsatz 2,8 Prozent zu, im Ausland sogar um 5,9 Prozent. Die weltweit unverändert leistungsfähigste, deutsche Küchenmöbelindustrie spricht also für sich. Infolge rückläufiger Bautätigkeit stagnieren zwar die Inlandsumsätze bei leicht sinkenden Stückzahlen. Der Absatz verharrt jedoch auf hohem Niveau. Die nachfolgende Grafik unterstreicht die positive Marktentwicklung von Küchen:

 

Bildergebnis für deutscher küchenmarkt"

Tiefgreifender Strukturwandel führt zu schwindender Vielfalt auf dem Küchenmarkt

Die traditionell von vielen Akteuren geprägte mittelständische Küchenbranche erlebt bereits seit Jahren einen tiefgreifenden Strukturwandel. Jedes Jahr verschwinden Hersteller vom Markt (unter anderem traf es 2017 das Küchenschwergewicht Alno). Derweil gewinnen einige große Akteure kontinuierlich Marktanteile hinzu: Ikea beispielsweise rüstet bereits im Küchenbereich auf. Traditionelle Anbieter wie Nobilia, Häcker, Schüller oder Nolte hegen ebenfalls ehrgeizige Erweiterungspläne.

Chancen für Küchenhersteller in Asien

Aufgrund der stagnierenden Inlandsumsätze sehen viele deutsche Küchenhersteller jedoch auch große Chancen in Asien. „Asien mit einem Umsatzanteil zwischen 15 und 20 Prozent und insbesondere China sind für uns sehr wichtig, vor allem im Projektgeschäft. Künftig aber auch im Handel“, so Thomas Kresser (ehemalig Manager von Alno). Doch nun zurück nach Deutschland … was waren aktuelle Trends auf der imm cologne 2020?

Thema Küche auf der imm cologne 2020

Einer der Trends, den man auf der diesjährigen imm cologne 2020 beobachten konnte: Grenzenloser Wohnen. Das Ineinanderfließen der Räume führt zu einem Bedarf an multifunktionalen Möbeln, die Wohnbereiche markieren oder solche voneinander abgrenzen. Aber was bedeutet das konkret? Küche und Wohnen verschmelzen immer stärker und so wird es immer wichtiger, dass die Küche designtechnisch mit dem Wohnbereich mithalten kann …

Reform baut hochwertige Küchenfronten auf Ikea-Küchen

Dafür gäbe es zum Beispiel Reform, ein dänisches Designunternehmen, das sich in Zusammenarbeit mit international renommierten Architekten und Designern auf Küchen spezialisiert hat. Die Basis-Küchenmodule von IKEA werden mit den Design-Fronten und -Arbeitsplatten von Reform kombiniert. Ein cooles Konzept, das dem Trend zur Individualität und Personalisierung in der Gesellschaft entgegen kommt. Rebecca Werst, die für den Raum DACH für Reform zuständig ist, gehört nun auch zu unserem Da Partner-Netzwerk und gab beim ersten Partner-Event im November 2019 spannende Insights zu den Themen DTC bzw. vertikale Marken und Kundenbindung sowie Frequenz im Küchenmarkt.

Nische zwischen Maßanfertigung und Massenware

Wo sieht sich Reform im aktuellen Küchenumfeld in Deutschland? Bildet es die Nische zwischen Maßanfertigung und Massenware ab? Fest steht, dass es das Unternehmen bereits seit 2014 gibt und die Umsätze steigen. Die Nachfrage nach individuelleren Küchen scheint also nicht abzubrechen. Gerade in den Bereichen Kundenbindung, Frequenz, Customer Lifetime Value ist im Küchenmarkt noch viel Luft nach oben. Der Mix aus Online-Beratung und Showroom wird zudem in unseren Augen in Zukunft eine erfolgreiche Konstellation darstellen und viel Raum für Weiterentwicklung geben.

Wir halten Euch wie immer hier auf unserem Blog auf dem Laufenden bezüglich aktueller Entwicklungen in der digitalen Home & Living-Branche.

Euer
DA-Team

P.S.: Keine News mehr verpassen? Meldet Euch jetzt für unseren Read-up an!👇🏻

Annika Bieber

verfasst von: Annika Bieber