Co-Working Primus WeWork und die ewige Fabel vom Unicorn

wework übernahme

Übernahme von Büroraum-Anbieter WeWork durch SoftBank

Es ist offiziell: Gestern gab der japanische Investment-Riese SoftBank Group bekannt, den Büroraum-Anbieter WeWork für knapp 9 Milliarden Euro (mehr als 10 Milliarden Dollar) zu übernehmen. Damit verdoppelt der Technologieinvestor die ursprünglich angekündigte Summe für die Übernahme und zahlt laut Informationen von Insidern auch den WeWork-Mitgründer Adam Neumann aus.

Gesamte Investitionen in WeWork mehr als 19 Mrd. Dollar

Dieser Deal erhöht die Gesamtinvestition der SoftBank Group an WeWork auf mehr als 19 Milliarden Dollar, wobei der Büroraum-Anbieter mittlerweile nur noch auf einen Wert von unter zehn Milliarden Dollar taxiert wird:

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Doch wie kam es überhaupt dazu?

Geschäftsmodell mit hohem Potential

WeWork wurde 2010 gegründet und benannte sich im Sommer diesen Jahres zu “The We Company” um. Das Konzept, anderen Unternehmen langfristig angemietete Immobilien zur Verfügung zu stellen, erschien gerade in Zeiten von Sharing Economy sehr potentialreich. Zu den Kunden von WeWork gehören viele junge Firmen als auch größere Player wie IBM. Laut US-Medien zählte das Unternehmen im Januar mit einer Bewertung von 47 Milliarden Dollar zu den wertvollsten Start-ups der Welt. Warum ist WeWork trotz dessen gescheitert?

Verluste und verschobener Börsengang

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Dennoch hatte WeWork für September 2019 einen Emissionserlös zwischen drei und vier Milliarden US-Dollar ins Auge gefasst. Damit hätte es sich um den zweitgrößten Börsengang des Jahres gehandelt. Nur Fahrdienstleister Uber, der bei seinem Listing im Mai mehr als acht Milliarden US-Dollar erlöst hatte, wäre größer gewesen. Der geplante Börsengang wurde jedoch verschoben, da sich die Investoren besorgt über die Geschäftsentwicklung und Unternehmensführung zeigten.

Konkurrenz für WeWork?

WeWork muss sich wohl warm anziehen. In Deutschland ist Konkurrent Design Offices sehr gut positioniert. Der Umsatz wuchs im vergangenen Jahr um 70 Prozent auf 42,8 Millionen Euro. 2018 bot Design Offices an 27 Standorten mehr als 102.000 Quadratmeter Gesamtfläche an. Wir waren bereits im Rahmen unseres HORIZON-Konzepts bei Design Offices in Frankfurt am Main zu Gast. Und auch unsere kommende HORIZON-Veranstaltung in Hamburg wird im Design Office stattfinden …

Unicorn wie home24 ging es ähnlich

Aber? WeWork ist mit seiner Pleite nicht allein: Zu den bekanntesten und größten Unicorns, die eingeknickt sind, gehört neben Uber auch der Home & Living-Player home24. Wir berichteten bereits in unserem letzten Read-Up von der möglichen Übernahme des Unternehmens durch Wayfair. Nach Hellofresh, GFG und Delivery Hero wurde der Möbelshop 2015 das vierte Einhorn von Rocket Internet, sodass 2018 schließlich der Börsengang folgte. Rocket stieß jedoch viele seiner Anteile nach Bekanntgabe einer Umsatzwarnung ab. Bis September 2019 hat die Aktie des Möbelversands bereits 89 Prozent seines Ausgabekurses verloren.

Wir halten Euch wie immer stets auf dem Laufenden bezüglich digitaler Home&Living News.

Euer
DA-Team

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Annika Bieber

verfasst von: Annika