Wayfair und Corona – Krise als Chance für Onlinehändler?

wayfair und corona

Wayfair nutzt die Krise für sich

Wayfair und Corona – Der Online-Möbelhändler Wayfair profitiert von der Krise und konnte erst kürzlich einen signifikanten Umsatzzuwachs in den USA verzeichnen. Wayfair rechnete für den Monat März 2020 mit einer Bruttoumsatzsteigerung von unter 20 Prozent, wie dies auch in den Vormonaten Januar und Februar der Fall war. Es kam aber zu einem fast doppelt so hohen Wachstum von 37 Prozent. Laut Wayfair halte dieser Trend auch für den Monat April weiter an. Das Unternehmen hat sich zudem für ein Wandeldarlehen weitere 535 Mio. Dollar sichern können. Seit Jahren ist bei Wayfair ein robustes Wachstum erkennbar:

Quelle: Wayfair

Bequemer Schreibtischstuhl oder höhenverstellbarer Tisch sind gefragt

Woran liegt’s? Viele Menschen arbeiten nun aus dem Home Office heraus und nutzen die Zeit, um ihre eigenen vier Wände neu einzurichten und zu dekorieren. Ein bequemerer Schreibstuhl oder ein höhenverstellbarer Tisch sind hierbei wohl genauso gefragt wie dekorative Einrichtungsgegenstände. Wir berichteten bereits in unserem Blogbeitrag vom 31. März von der Chance für Möbelhändler, die durch das Home Office und der damit einhergehenden Auseinandersetzung der Menschen mit den eigenen vier Wänden entsteht.

Stationär fällt aus, Wayfair profitiert

Da alle stationären Einrichtungshäuser zurzeit geschlossen haben, shoppen die Bürger nun online und ermöglichen Wayfair das derzeitige Wachstum. Wayfair rechnet mit einem gesamten Umsatzwachstum für das erste Quartal 2020 von bis zu 17 Prozent. Vor Covid-19 fanden nur 14 Prozent der Möbelverkäufe in den USA online statt, nun müssen sich die anderen 86 Prozent ebenfalls auf Online verlagern. Wayfair und Corona – eine Chance für den Onlinehändler?

Wayfairs Aktien sinken trotzdem

Diese positive Entwicklung rettet Wayfair aber noch nicht, denn insgesamt sind die Wayfair-Aktien in diesem Jahr um 25 Prozent gesunken. Deshalb wäre ein wichtiger Schritt für Wayfair, die neu gewonnenen Kunden zu halten und auch in der Zukunft zu Käufen zu animieren. Doch wie sieht es bei der Konkurrenz aus?

Home24 wird etwas vorsichtiger mit seinen Umsatzzielen

Der Online-Möbelhändler Home24 wird wegen der Coronavirus-Pandemie etwas vorsichtiger mit seinen Voraussagen. Demnach peilt das Unternehmen 2020 nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 10 bis 20 Prozent an. Im Februar hatte der Vorstand noch mindestens 15 Prozent angestrebt (wir berichteten). Damals prognostizierte Home24-Chef Marc Appelhoff zudem eine schwere Zeit für klassische Möbelhändler: “Es wird ein weiteres Möbelhaus-Sterben geben, weil es insgesamt zu viel Verkaufsfläche gibt, und der Kunde nicht mehr raus aus der Stadt fahren will.” Dies wird nun durch die aktuelle Situation mit Corona vermutlich noch weiter beschleunigt.

Wayfair, Westwing, Home24 – wer dominiert auf dem deutschen Markt?

Der Online-Handel mit Möbeln steht noch am Anfang, da er zurzeit in Europa nur einen Anteil von rund sechs Prozent am Gesamtmarkt ausmache. Doch wie wird sich diese Prozentzahl aufgrund der derzeitigen Krisensituation ändern? Und welcher Online-Player wird die Corona-Zeit am besten durchlaufen und den deutschen Markt dominieren? An der Börse wird Westwing mit knapp 65 Mio. € in etwa so bewertet wie Home24 mit 67 Mio. €. Beide bleiben damit laut Exciting Commerce Übernahmekandidaten. Wir sind sehr gespannt, was sich nach der Krisenzeit ändern wird und werden dann sofort für Euch berichten.

Wir halten Euch wie immer hier auf unserem Blog auf dem Laufenden bezüglich aktueller Entwicklungen in der digitalen Home & Living-Branche.

Euer
DA-Team

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Annika Bieber

verfasst von: Annika Bieber