Otto Group – Gewinn oder Verlust durch Corona?

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Otto Group mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2019/20

Das vergangene Jahr verlief für die Otto Group erfolgreich: In dem Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 waren Umsatz und Gewinn noch kräftig gestiegen – der Umsatz stieg um 4,8 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro, im Online-Geschäft konnte der Versandhändler sogar um 6,2 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro zulegen. Also eine Zunahme des Jahresüberschusses von 177 auf 214 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Vorstandschef Alexander Birken zwar mit weiterem Zuwachs beim Umsatz – aber mit einem rückläufigen Gewinn. Woran liegt’s?

Corona führte zu Ertragseinbußen

Die Ertragseinbußen seien der Corona-Krise zu verdanken. Eine historisch schlechte Konsumstimmung “wird zu einem bereits erkennbaren Rückgang der Nachfrage insbesondere von Textilien und einem generell steigenden Preiswettbewerb führen”, sagte Birken. “Gemeinsam mit den erhöhten Aufwänden für die Gesundheit der Mitarbeiter wird dies die Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr belasten.” Die Otto Group bleibt aber nach eigenen Aussagen optimistisch die “durch die Corona-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Herausforderungen gut zu meistern und mittelfristig sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen.”

Kategorien waren unterschiedlich gefragt

Wir berichteten bereits über die Auswirkungen der Krise auf den Handel – sowohl offline als auch online. Ganz klar ist: Die Corona-Krise hat dem Online-Handel zusätzliche Impulse gegeben, da der stationäre Handel zeitweise geschlossen war. Davon haben jedoch nicht alle Produktgruppen gleichermaßen profitiert. Nach Angaben aus der Branche waren beispielsweise Gefriergeräte und Unterhaltungselektronik stark gefragt, nicht aber aktuelle Frühjahrsmode oder Badebekleidung. Damit dürften auch im Versandhandel erhebliche Lagerbestände aufgelaufen sein.

Otto im Vergleich zu Amazon oder Zalando?

Beim Blick auf die Einzelgesellschaften fällt auf, dass die Otto Group im Vergleich zu Amazon oder Zalando im Handel in weiten Teilen eher verhalten wächst. OTTO konnte beim Umsatz immerhin um 8,8 Prozent auf 3,484 Milliarden Euro zulegen. Ein weiteres Wachstumssegment hier: Der neue Marktplatz von Otto.de, auf dem auch Dritthändler ihre Waren verkaufen können. Doch was charakterisiert eigentlich den neuen Online-Marktplatz?

OTTO-Marktplatz mit gehobenen Standards und Richtlinien

In unserem Blogbeitrag vom 14. April berichteten wir bereits über OTTO und sein neues Marktplatz-Modell. Laut OTTO werden gehobene ethische Standards angelegt, denen Verkäufer am Online-Marktplatz der Otto Group gerecht werden müssen: Neben dem Verkauf von Echtpelzen ist auch der Handel mit Produkten aus sogenannten Sweatshops untersagt. Ganz wichtig also: die Reputation und Seriösität der Händler, die angedockt werden. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu dem Shopping-Weltmarktführer Amazon? Hier ein kleiner Vergleich der beiden Anbieter:

Quelle: Wolfgang Zehrt (digitaldaily.de)

Otto Market kann Partner mit einer Self-Service-Funktion ab sofort automatisiert anbinden. Die Funktion ist seit Anfang April live und soll die Anbindungszeit enorm verkürzen. Zudem ist geplant, noch in diesem Jahr rund 1.000 Partner auf die Plattform zu holen. Der Fokus ist hierbei das Thema Wohnen.

Wir halten Euch wie immer hier auf unserem Blog auf dem Laufenden bezüglich aktueller Entwicklungen in der digitalen Home & Living-Branche.

Euer
DA-Team

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Annika Bieber

verfasst von: Annika Bieber