Fashion goes Home&Living – warum H&M, Zara & Co. aufstocken

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Home&Living-Konzepte bekannter Fashionmarken

Es gibt sie bereits schon länger: Home&Living-Konzepte großer und bekannter Fashionmarken wie Zara und H&M. Doch warum hat die Fashion-Branche das Segment Home&Living für sich erkannt? Welche Vorteile können die Unternehmen daraus ziehen? Diese und weitere Fragen beantworten wir Euch in unserem heutigen Blogbeitrag zum Thema “Fashion goes Home&Living”.

Originelle Dekoartikel bei Zara Home und H&M Home

Die in Deutschland wohl bekanntesten Modemarken, die eine eigene Home-Kollektion besitzen, sind Zara und H&M. In der nachstehenden Grafik, die wir bereits in unserem Blogbeitrag über Maisons du Monde vom 05.11. gezeigt haben, seht ihr die Verortung von Zara Home und H&M Home im Home&Living-Bereich:

Die beiden Marken lassen sich dem Bereich “original/inspirational Decoration” zuordnen. Beide bieten hauptsächlich Dekoartikel und Wohnaccessoires in ihren Stores an. Getreu dem Stil der Modemarke präsentieren sich auch die Einrichtungsgegenstände, die dort verkauft werden. Die Einrichtungsplattform Wohnklamotte hat bereits im Jahr 2011 auf seinem Blog einen Vergleich zwischen Zara Home und H&M Home angestellt und dabei die unterschiedlichen Stilrichtungen der beiden Stores hervorgehoben.

Zara Home – Relevanz für Inditex-Gruppe steigt

Zara Home gibt es bereits seit dem Jahr 2007. Anfang diesen Jahres kündigte die Inditex-Gruppe, zu der das Modelabel Zara gehört, an, Zara Home langfristig als vierte Sparte von Zara zu integrieren und auch dessen Geschäftstätigkeit unter dem Ergebnis von Zara aufzuführen. Diese Entscheidung sei aufgrund der “erhöhten Synergien” der Marken gefallen, so Konzernchef Pablo Isla. Darüber hinaus kündigte das Unternehmen an, Produkte von Zara Home ab der kommenden Herbst-/Wintersaison nach und nach in bestimmten Märkten auch auf die Zara-Webseite zu integrieren. So werden die Artikel auch in deutlich mehr Ländern zugänglich als zuvor.

H&M Home entwickelt sich ebenfalls weiter

Das Modell von Zara Home ist mit demjenigen des schwedischen Konkurrenten H&M zu vergleichen, dessen Home-Marke seit seiner Etablierung in 2009 immer weiter wächst und sich weiterentwickelt. Mittlerweile kann man dort auch Outdoor-Möbel, Leuchten und größere Möbelstücke käuflich erwerben. Somit bewegt sich H&M Home immer mehr in Richtung Furniture. Zudem hat H&M für seine Home-Kollektion erst jüngst seine erste Kooperation mit dem Designer Jonathan Adler angekündigt. Ab dem 14. November sind die Produkte der Kollektionen erstmalig im Verkauf erhältlich:

Pimkie, Urban Outfitters und Esprit haben ebenfalls eine Home-Linie

Auch der Textil-Discounter Primark und die im oberen Marktsegment tätigen designorientierten amerikanischen Label Urban Outfitters und Anthropologie, die Teil der URBN-Gruppe sind, haben in ihren Modeläden Homewear-Abteilungen aufgenommen. Die Fashionmarken Pimkie und Esprit weisen ebenfalls eine eigene Interior-Linie auf. Doch warum entdecken immer mehr Modeunternehmen das Home&Living-Segment für sich?

Der Bekleidungshandel steckt in der Krise, Online ist Vorreiter

Immer mehr Modeunternehmen haben in den vergangenen Jahren Insolvenz angemeldet: Seit 2009 hat jeder dritte Händler aufgegeben; nur noch 16.000 Unternehmen im Bekleidungsfachhandel gibt es laut dem Portal „Handelsdaten“ in Deutschland. Die reinen Onlineanbieter wachsen hingegen, beispielsweise Zalando: Die Zahl der Kunden stieg europaweit um drei Millionen auf 27 Millionen, der Umsatz kletterte um gut 15 Prozent. Im vergangenen Jahr nahm Zalando 5,4 Milliarden Euro ein – etwa so viel, wie die Einwohner von Berlin, München und Köln zusammen im Jahr für Kleidung und Schuhe ausgeben.

Viele Fashionmarken haben Aufholbedarf im E-Commerce

Marken wie Esprit, Pimkie oder Urban Outfitters, die größtenteils noch im stationären Handel ihr Geld verdienen, suchen nach neuen konkurrenzfähigen Konzepten. Zudem haben viele dieser eher traditionellen Marken das Thema E-Commerce teilweise völlig verschlafen und dringend Aufholbedarf. Sonst ergeht es ihnen bald wie Traditionsmarke Gerry Weber, die auch erst kürzlich Insolvenz anmelden musste …

Wie sieht der Online-Umsatz bei H&M und Zara aus?

Demnach konnte sich Zara 2018 im Online-Geschäft um 27%  auf 3,2 Mrd. Euro steigern und ist damit erstmals klar an H&M vorbeigezogen, das für 2018 rund 30 Mrd. Kronen (unter 3 Mrd. Euro) gemeldet hatte. Stationär leiden beide ebenfalls unter den abnehmenden Kundenfrequenzen, weshalb der Fokus auf Online immer wichtiger wird.

Home&Living häufig offline, starke Markennamen ziehen

Da jedoch gerade im Home&Living-Bereich die Menschen lieber offline shoppen, scheint die Kombination einer Home-Kollektion unter einer Fashion-Dachmarke eine erfolgsträchtige Idee zu sein. Möbel und Dekoartikel werden von den deutschen Konsumenten nämlich zu 75% im stationären Handel erworben. Zudem kann die Bekanntheit der Modemarke zu einem großen Vertrauen beim Kunden und dahingehend zum Kaufprozess führen. Somit also eine Win-Win-Situation.

Wir werden die gemeinsame Entwicklung von Fashion und Home&Living weiter im Auge behalten und Euch wie immer auf dem Laufenden halten.

Euer
DA-Team

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Annika Bieber

verfasst von: Annika