Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen auf Amazon

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Corona-Krise und die Auswirkungen auf Amazon

Die Corona-Krise hat bereits zum jetzigen Zeitpunkt weitreichende Folgen für den Handel und wird ohne Zweifel zu einer Verschiebung der aktuellen Wirtschaftsstrukturen führen (wir berichteten bereits). Amazon und Corona: Vor allem die Auswirkungen auf den E-Commerce Riesen werden derzeitig in den Medien hinreichend diskutiert. Wir haben ein wenig nachgeforscht und einige aktuelle Entwicklungen für Euch zusammengefasst. Selbstverständlich fokussieren wir uns auch im besonderen Maße auf die Home & Living-Branche.

Amazon und Corona: Entwicklungen hinsichtlich der Nachfrage

Bei Amazon läuft’s trotz Corona … Das Unternehmen will in den USA 100.000 zusätzliche Logistikmitarbeiter einstellen und warnt Logistikdienstleister vor steigender Nachfrage. Während Innenstädte und Einkaufsstraßen wie ausgestorben sind, brummt nämlich das Online-Geschäft. Insgesamt lässt sich zurzeit ein starker Anstieg im Online-Handel erkennen. Hier ist aber auch Vorsicht geboten: Sollte die Krise zu einer schweren Rezession führen, könnte das Konsumklima nachhaltig gestört werden und die Nachfrage über alle Kanäle, egal ob E-Commerce oder Stationärhandel deutlich reduzieren.

Die Situation macht’s: Gewinner und Verlierer im Online-Markt

Gerade FMCG-Unternehmen profitieren von der erhöhten Nachfrage nach Produkten des alltäglichen Bedarfs wie Toilettenpapier oder Reinigungsmitteln. Aber auch Kategorien wie Bücher, Games und zum Teil Elektronik, die sich mit der häuslichen Isolation in Einklang bringen lassen, verzeichnen positive Entwicklungen. Andere Kategorien verlieren jedoch, Outdoor beispielsweise oder Möbel. Viele Konsumenten verzichten in Krisenzeiten vor allem auf kostspielige Anschaffungen.

Priorisierung von bestimmten Produkten in der Lieferkette

In Zeiten der Corona-Krise bestellen mehr Menschen essentielle Artikel wie Lebensmittel oder Drogerieprodukte bei Amazon. Um Engpässe zu vermeiden, priorisiert der Versandhändler daher ab sofort solche Bestellungen. Bei anderen Produktkategorien kann es deswegen zu Lieferzeiten von fast einem Monat kommen.

Produkte aus folgenden Kategorien versendet Amazon derzeit priorisiert:
  • Babyprodukte
  • Drogerie & Haushalt
  • Drogerie & Körperpflege (einschließlich elektronischer Geräte für die Körperpflege)
  • Lebensmittel
  • Industrie & Wissenschaft
  • Haustierbedarf

Einzelhandel kollabiert – Amazon will die Lücke nutzen

Viele Menschen, die sich früher nicht hätten vorstellen können, einen Apfel zu kaufen, ohne ihn vorher zu betasten, würden nun den Onlinekauf ausprobieren, und vermutlich auch nach dem Ende der Krise der Sparte treu bleiben. Das wiederum dürfte den Trend  der “Einzelhandels-Apokalypse” beschleunigen. Das Sterben großer Kaufhaus-Namen und unzähliger kleiner Nachbarschaftsläden aus wird wohl nicht ausbleiben. Amazon ist “groß genug und mächtig genug und entschlossen genug”, um einen erheblichen Teil des Geschäfts aufzusaugen, das durch den krisenbedingten Ausfall des stationären Einzelhandels frei werde.

Amazon profitiert von gegenwärtigen Phänomenen wie Hamsterkäufen

Laut Shoplupe-CEO Johannes Altmann profitiert Amazon im Internet am stärksten von Phänomenen wie Hamsterkäufen, weil das Unternehmen sich schon vor der Corona-Krise das Image eines Grundversorgers erarbeitet hat. Das passt stark zu den Meldungen, die in diesen Tagen aus Seattle kamen (siehe oben). Der Börsenexperte Jim Cramer hat ebenfalls prognostiziert, dass Amazon in den Krisenzeiten sehr gefragt sein wird. Seiner Meinung nach, würde das Coronavirus zu einer “stay-at-home-economy” führen. Das Geschäftsmodell des Online-Versandhändlers entspricht dabei genau den Bedürfnissen der Bevölkerung.

Ikea, Mömax und Co. liefern nur noch vor die Haustür

Auch die Möbelriesen reagieren auf die Einschränkungen, die bundesweit aufgrund der Coronavirus-Pandemie gelten. Lieferungen werden vorerst nicht mehr bis in die Wohnung getragen, sondern vor der Haustür abgestellt. Auch entfallen Montage- oder Planungstermine für Küchen, Badezimmer oder den Garten. Bei Ikea gilt unter anderem: Während die Filialen geschlossen sind, können sich Kunden in einigen Städten ihre Bestellungen trotzdem in die Ikea-Häuser liefern lassen und dort abholen. Ikea nutzt dafür eine kontaktlose Auslieferung über Parkplätze und Aufzüge. Kunden müssen hierfür lediglich “Click & Collect” auswählen. Mömax liefert weiterhin über Spedition aus, montiert aber nicht.

Möbelbranche hat jetzt Riesenchancen im Internet

Die Menschen verbringen nun notgedrungen vermehrt Zeit Zuhause. Liegt hier nun auch eine Chance für die Möbelbranche? Viele Verbraucher werden in ihrer Home Office Situation möglicherweise jetzt den ein oder anderen Makel in ihren eigenen vier Wänden entdecken. Zudem haben viele mehr Zeit als sonst. Für die Möbelbranche eine Möglichkeit, zumindest mit neuen Ideen zu kommen – auch wenn man sich vielleicht nicht völlig neu einrichtet.

… was nun zählt ist Awareness und Kundenbindung über die Krise hinaus

Große Rabattaktionen werden wohl derzeit nichts nutzen, weil viele Konsumenten gerade sehr gezielt einkaufen und sich kaum zu Impulskäufen verführen lassen. Onlineshops müssen die potentiellen Kunden in ihrer „Langeweile“ begleiten und Inhalte mitbringen. Einrichtungstipps, Inspirationen oder einfache Checklisten in Form von Bildergalerien oder Videos… Sobald sich die Krise gelegt hat, kann man gezielte Rabattaktionen spielen und den Kunden dann zu einem Kauf animieren. Ein Beispiel, wie man es besonders gut machen kann: Das Unternehmen nuucon (ein B2B Marketplace für Interior) verlost derzeitig Home Office Make Over im Wert von mehreren tausend Euro, die nach der Corona Krise umgesetzt werden können.

Wir halten Euch wie immer hier auf unserem Blog auf dem Laufenden bezüglich aktueller Entwicklungen in der digitalen Home & Living-Branche.

Euer
DA-Team

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Annika Bieber

verfasst von: Annika Bieber